Ausbildung zum Bettwanzenspürhung - eine besondere Reise
Im September 2023 begann für mich und meinen böhmischen
Schäferhund Amiro ein spannendes Abenteuer: die Ausbildung
zum Bettwanzenspürhund. Amiro war damals knapp fünf Monate
alt, und nachdem ich lange nach einer geeigneten
Ausbildungsstätte gesucht hatte, führte mich mein Weg schließlich
nach Wien. Schon beim ersten Kennenlernen war ich fasziniert von
dieser speziellen Sucharbeit – und so nahm ich den langen
Trainingsweg gerne in Kauf.
Warum Bettwanzen?
Unser Training begann mit einem simplen Papierstreifen, auf den zwei Tropfen der Zielgeruchsflüssigkeit geträufelt wurden. Ich hielt ihn
Amiro in einem großen Becher hin, und jedes Interesse, jede Annäherung wurde mit einem Marker bestätigt und belohnt. Schnell kamen
weitere Becher hinzu – einige leer, andere mit Ablenkungsgerüchen. Amiro lernte, den richtigen Becher zu identifizieren und anzuzeigen.
Nach und nach steigerte sich die Schwierigkeit: Der Geruchsstreifen wanderte in ein Laborröhrchen, das wiederum in eine Edelstahldose
mit Siebdeckel kam. Weitere Ablenkungen wurden hinzugefügt – tote Bettwanzen, Eier, Kot – doch Amiro durfte ausschließlich lebende
Bettwanzen anzeigen. Genau das ist die größte Herausforderung bei dieser Suche: Er muss unterscheiden können, was relevant ist. Denn
Kot, Häutungsreste und tote Tiere sind immer vorhanden.
Bettwanzen sind längst wieder zu einem gesellschaftlichen Problem geworden. Die psychische Belastung für Betroffene ist enorm, denn
die kleinen Plagegeister sind mit bloßem Auge kaum zu entdecken. Für einen gut ausgebildeten Spürhund hingegen ist ihr Geruch
unverkennbar – mit einer Trefferquote von über 90 %!
Die ersten Schritte in der Ausbildung
Unser Training begann mit einem simplen Papierstreifen, auf den zwei Tropfen der Zielgeruchsflüssigkeit geträufelt wurden. Ich hielt ihn
Amiro in einem großen Becher hin, und jedes Interesse, jede Annäherung wurde mit einem Marker bestätigt und belohnt. Schnell kamen
weitere Becher hinzu – einige leer, andere mit Ablenkungsgerüchen. Amiro lernte, den richtigen Becher zu identifizieren und anzuzeigen.
Nach und nach steigerte sich die Schwierigkeit: Der Geruchsstreifen wanderte in ein Laborröhrchen, das wiederum in eine Edelstahldose
mit Siebdeckel kam. Weitere Ablenkungen wurden hinzugefügt – tote Bettwanzen, Eier, Kot – doch Amiro durfte ausschließlich lebende
Bettwanzen anzeigen. Genau das ist die größte Herausforderung bei dieser Suche: Er muss unterscheiden können, was relevant ist. Denn
Kot, Häutungsreste und tote Tiere sind immer vorhanden.
Von der Theorie zur Praxis
Nachdem wir das Anzeigeverhalten weiter verfeinert und auch Höhenverstecke trainiert hatten, durften wir unsere ersten echten Räume
absuchen. Amiro zeigt einen Fund durch Sitzen, Liegen oder Stehen mit festem Blick auf die Quelle an – manchmal kombiniert mit einem
langen Handtouch („Kleben“).
Doch wo verstecken sich Bettwanzen eigentlich? Überall! In Bettritzen, Matratzennähten, Lattenrosten, Tapetenfugen,
Teppichkanten, Steckdosen, Secondhand-Möbeln, ja sogar in Büchern. Sie sind so flach wie ein Leinsamenkorn und können
monatelang ohne Nahrung auskommen. Und genau deshalb ist ein Spürhund so wertvoll.
Beim eigentlichen Einsatz erfolgt die Suche systematisch: Nach meinem Startsignal beginnt Amiro, den Raum in wenigen Minuten
präzise abzuarbeiten. Auch das Absuchen von Koffern gehört zu seiner Ausbildung: Zunächst checkt er den geschlossenen Koffer von
außen. Falls er eine Anzeige gibt, wird der Inhalt in kleinen Haufen ausgebreitet, die er dann einzeln überprüft. Auch Kleiderschränke,
Schubladen und Kommoden stehen auf seiner „To-Do-Liste“.
Die große Prüfung – und ein zertifiziertes Team
Im Februar begleitete uns der ORF zu einem Training im Hotel Schani in Wien sowie am Flughafen – eine tolle Möglichkeit, unsere Arbeit
zu zeigen. Dann, im September 2024, war es soweit: die Prüfung durch Larry Hansen von der Bed Bug Foundation (BBF). Amiro und ich
meisterten sowohl den schriftlichen als auch den praktischen Teil – und dürfen uns nun offiziell zertifiziertes Bettwanzenspürhund-
Team nennen.
Mehr als nur ein Job – eine Leidenschaft
Für mich steht bei all dem nicht nur die Arbeit im Vordergrund,
sondern vor allem die Verbindung zu meinem Hund. Die
gemeinsame Suche, das feine Zusammenspiel, das Vertrauen –
genau das ist es, was diese Arbeit so besonders macht.
In unserer gesamten Vorbereitung hat uns die Roots-
Philosophie begleitet – und sie hat uns perfekt auf diesen Weg
vorbereitet.