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Vom Pummelpo zum Pampersrocker…

Seit über 10 Jahren hatten wir keinen eigenen Welpen mehr und als unsere Traumverpaarung Eltern wurden, sollte es ein schwarzes Mädel werden. Eine würdige Unix Nachfolgerin.

Nun, aus der Nachfolgerin ist nichts geworden – es wurde ein schwarzer Nachfolger und von uns und allen, die ihn kennen liebevoll nur noch der PuPo (PummelPo) genannt.

Ein Pummelpo ist für mich immer ein Welpe ab der 6. Woche gewesen. Wenn sie tapsig und mit dem dicken Hintern wackelnd die Welt erkunden.

Ein neuer Ansatz...

Antje hatte schon vor 2 Jahren einen Vortrag über die Pubertät gehalten mit dem Titel: Vom Pampersrocker zum Junghund, zum Teampartner. Daher kam der Titel von selbst; denn es ging uns darum die ersten Wochen im neuen zu Hause zu unterstützen, also wirklich die Zeit der Pummelpos, bis sie Pampersrocker (ca. 4-5 Monate) werden.

Viele beginnen in der Welpenzeit mit einer Hundeschule (Welpenschule) und dort wird – im besten Fall – Impulskontrolle geübt, mit menschlichen Teampartner gespielt, Frustrationstoleranz auf- und ausgebaut und vieles mehr.
Leider wird in den meisten Welpenschulen das innerartliche Spiel in den Vordergrund gestellt oder dann die Grunderziehung – Sitz, Platz, Bleib…

Unser Ansatz war ein gänzlich anderer. Wir wollten – und das war mit unserem PuPo eine wunderbare Möglichkeit, da wir alles selbst filmen und somit erfahrbarer machen konnten – die ersten Wochen unterstützen. Zeigen, wie der kleine Welpe die neue Umgebung erkunden kann, wie wir ihn dabei unterstützen, wie der Name, der Rückruf, die Leinenführigkeit etc. von Anfang an im Alltag geübt werden kann. Wie neue Eindrücke gemeinsam verarbeitet werden, wie wir Ruhe vermitteln und natürlich auch die Aktivität kanalisieren.

Alles was der Welpe von klein auf verinnerlicht ist eine solide Basis, wenn dann die (gefürchtete) Pubertät kommt. Eine Basis, auf die wir aufbauen und immer wieder abrufen können. 

Ein neuer Online Kurs...

Wir riefen daher einen 6 Wochen Onlinekurs ins Leben – vom Pummelpo zum Pampersrocker . eine Mischung aus Theorie gespickt mit viel Videomaterial und Homestory.

Der Onlinekurs soll eine Welpenschule nicht ersetzen, sondern die Do‘s & Don‘ts in den ersten 6 Wochen deutlich machen. Vor allem die Don‘ts; denn Hand aufs Herz – wer verzeiht so großen Hundekinderaugen nicht augenblicklich alles??? Klar – auch wir sind nicht gefeit dagegen – aber wir erfahren im Training mit den erwachsenen Hunden immer wieder, worauf von Kindesbeinen an hätte geachtet werden müssen.

Der Faktor Zeit!

Unser PuPo ist unser 5. Welpe und wir genießen die Zeit. Wir wissen, dass viele Dinge von allein vorbeigehen und woraus wir achten müssen, dass aus ihm ein souveräner und fröhlicher Begleiter wird. Ein wichtiger Faktor dabei ist ZEIT!

Beispiel: Unser kleiner PuPo fürchtet sich vor etwas – z.B. einer Mülltonne – meist wird jetzt dem Hund erzählt, dass das nicht schlimm ist, er wird an die Mülltonne herangelockt, ggf. werden sogar noch Leckerchen um die Tonne gestreut.

Unserer Ansatz ist ein gänzlich anderer. Fürchtete sich unser PuPo vor etwas, haben wir uns zu ihm heruntergesetzt und ihm Sicherheit gegeben. Ihm gesagt und gezeigt, dass wir bei ihm sind (ohne ihn zu bemitleiden), haben ihn aber nicht „gezwungen“ oder „gelockt“ näher an das unheimliche Ding heranzugehen. Solange, bis er selbst dazu bereit war. Auch dann waren wir an seiner Seite.

Weglaufen war allerdings keine Option. Wir blieben dort und hielten ihn fest. Vermittelten Sicherheit und nach und nach traute er sich mehr. Erkannte, erkundete, bewertete und hakte ab. Stressfrei.

Klar, das dauert ggf. länger als das Locken mit Leckerchen. Aber hier gilt, wie bei allen anderen Dingen des Lernens auch: Selbst Gelerntes hält ewig – fürs Leben. Geführtes muss öfter wiederholt werden. Denken wir nur an das frühere finden von Wegen und heutige Leiten durch das Navi….

Oder das Spazierenstehen. In der ersten Woche sind wir gerade mal 50 Meter in 20 Minuten vom Haus weggekommen. Na und? Der Kleine war fix und fertig, weil er soviel zu sehen und zu verarbeiten hatte.

Dem Welpen die Zeit geben, die er braucht, um Dinge zu bewerten und abzuspeichern, passiert meist nicht und das war ein Grundanliegen unseres Kurses.

Leinenführigkeit...

Aber auch Leinenführigkeit kam nicht zu kurz. Wer schon im zarten Welpenalter anfängt und konsequent bleibt, hat einen wunderbar leinenführigen Hund – ok, in der Pubertät vergisst er wieder einiges, aber es kommt wieder und je besser etwas vorher geübt worden ist, desto schneller kommt es wieder hoch, wenn die Synapsen nicht mehr Tango tanzen.

Aufräumen mit Mythen...

Wir haben aufgeräumt mit diversen sich hartnäckig haltenden Mythen – z.B. anspringende Hunde muss man ignorieren (kann man vergessen, wenn es selbstbelohnend wird) oder keinesfalls sollte der Hund in Hände beißen oder hinter einer Beute herjagen, dann würde der Jagdtrieb(?) gefördert.

Im Gegenteil, alles was ich meinem kleinen PuPo beibringe – und zwar am besten gleich zu Beginn – wie eine 2. Beißhemmung oder Anspringen ist absolut tabu – hilft später.
Auch Ruheübungen lassen sich viel besser mit einem 5 – 15 kg Welpen üben, als später mit 30 kg oder mehr.

Tabus sind von Anfang an Tabus und Regeln nur solche, die auch durchgesetzt werden (können). Wenn wir schon beim Welpen nicht zeigen, dass auf einen Regelverstoß eine Konsequenz folgt, wie wollen wir das beim erwachsenen Hund noch tun?

Welpenzeit genießen......

Und dann: Der PuPo ist unser 3. Hovi und 7. Hund und wir wissen – nicht zuletzt aus der Begleitung vieler Teams, dass manche Unart (z.B. in alles hineinzubeißen) einfach von allein irgendwann verschwindet. Dass manche Dinge einfach gelassener betrachtet werden müssen und wir die Welpenzeit in vollen Zügen genießen können sollten.

Welpen sind solche Clowns, sie bringen uns zum Lachen, tun unserer Seele gut und dem Körper – ja, regelmäßiges Rausgehen stärkt die Abwehrkräfte – und wenn wir ihnen die Zeit, liebevolle Zuwendung, Spiel, Regeln und Konsequenzen geben, werden sie für eine (hoffentlich) lange Zeit wunderbare Begleiter.

Unser Onlinekurs kam so gut an, dass wir ihn in der nächsten Zeit wiederholen werden. Eine Stunde pro Woche im behaglichen Wohnzimmer und dann ein bisschen üben. UND: immer mehr haben uns Rückmeldung gegeben, dass die dort vermittelten Inhalte nicht nur für Welpen umzusetzen sind, sondern auch für 2nd Hand Hunde, die übernommen werden.

In diesem Sinne!

Vielleicht bis bald beim nächsten Online Kurs – vom Pummelpo zum Pampersrocker und viele Grüße vom PuPo – alias Linux.

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